Sehr geehrte Kolleg*Innen!
Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien mit ihren Funktionär*innen und Mitarbeiter*innen als Interessenvertretung aller Wiener Ärzt*innen ist ein entscheidender Faktor bei gesundheitspolitischen Entscheidungen – und zwar auf Landes- wie auch auf Bundesebene. Sie gestaltet den gesundheitspolitischen Weg unserer Stadt und auch Österreichs eindrucksvoll, und das im Gesetzgebungsprozess, bei Verhandlungen mit politisch Verantwortlichen des Gesundheitssystems sowie mit der Sozialversicherung. Dabei setzt die Kammer immer alles daran, die Anliegen der Ärzt*innenschaft einzubringen und letztlich umzusetzen, sei es bei offiziellen Verhandlungsrunden oder auch im Rahmen von bilateralen Gesprächen, in Form von Lobbyingmaßnahmen oder auf ausschließlich informeller Gesprächsebene.
Wir blicken zurück auf ein herausforderndes vergangenes Jahr. Das solidarische Gesundheitssystem kommt durch Kostendämpfungsmaßahmen immer weiter an den Rand des Zusammenbruchs. Was die Patient*innen an immer länger werdenden Wartezeiten für Operationen und Termine bei Fachärzt*innen zu spüren bekommen, spiegelt sich bei den Ärzt*innen im Kassensystem und den Spitälern in weiter wachsendem Druck wider. Auch 2025 wird die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien Fehlentwicklungen konsequent aufzeigen und mit aller Kraft für die Interessen der Ärzt*innen eintreten.
Dass der Druck auf alle im Gesundheitssystem stetig zunimmt, zeigt sich auch in der wachsenden Gewaltbereitschaft von unzufriedenen Patient*innen in den Praxen, Ambulatorien und Spitälern. Mit einer Hajek-Umfrage wurden belastbare Fakten erhoben, die Lage ist ernst. Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien setzt sich für die Sicherheit der Ärzt*innenschaft und der Patient*innen ein und ruft die Politik auf, die Arbeitsbedingungen im Gesundheitssystem zu verbessern, um die Wartezeiten für die Bevölkerungen zu verkürzen und so Druck aus dem System zu nehmen.
Der Wiener Spitalsbereich war auch im Jahr 2024 stark in Bewegung, die Komplettschließung des Lorenz-Böhler-Krankenhauses konnte nur durch den entschiedenen Protest der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien, des Betriebsrats und der Belegschaft des Spitals verhindert werden. Dieser Einsatz war essenziell für die unfallchirurgische Versorgung der Stadt.
Die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien setzt sich für die Sicherheit der Ärzt*innenschaft und Patient*innen ein.
Mit der Initiative „Auf geht’s – in eine sichere Gesundheitsversorgung“ präsentierte die Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien einen Forderungskatalog an die Politik, um das kriselnde Gesundheitssystem aus der Negativspirale zu führen. Denn Wien und Österreich sind neben dem Rückgang an Kassenärzt*innen seit Jahren mit der Entwicklung einer immer älter werdenden und in Wien besonders stark wachsenden Bevölkerung konfrontiert. Ein gefährliches Ungleichgewicht, das unbedingt behoben werden muss, um unser Gesundheitssystem leistungsfähig zu erhalten.
Auch im vergangenen Jahr war die Standesvertretung vielfach gefordert. Damit Sie sich eine konkrete Vorstellung von der täglichen Arbeit der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien machen können, präsentieren wir Ihnen den Wahrnehmungsbericht als Leistungs- und Transparenznachweis 2024 – diesmal neu in digitaler Form.

Präsident, OMR Dr. Johannes Steinhart

Vizepräsidentin und Obfrau der Kurie niedergelassene Ärzte, Dr.in Naghme Kamaleyan-Schmied

Vizepräsident und Obmann der Kurie angestellte Ärzte, Dr. Eduardo Maldonado González

Kammeramtsdirektorin, Melody Buchegger-Golabi, BA MA, LL.M. (Medical Law)

Generalsekretär, Hofrat Dr. Thomas Holzgruber