patient*innen

Ärztefunkdienst ist werktags von 19.00 bis 7.00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr unter 141 für alle medizinischen Fragen erreichbar

ärztefunkdienst

Der 1969 gegründete Ärztefunkdienst Wien, heute die Ärztefunkdienst gemeinnützige Betriebs GmbH, eine Tochter der Kurie niedergelassene Ärzte, ist die Vertretung der Hausärzt*innen und steht der Wiener Bevölkerung außerhalb der Ordinationszeiten werktags von 19.00 bis 7.00 Uhr sowie an Wochenenden und Feiertagen rund um die Uhr unter der Telefonnummer 141 für alle medizinischen Fragen zur Verfügung.

Im Jahr 2024 gingen in der Telefonzentrale während der Dienstzeiten 213.564 Anrufe ein. 141.720 Anrufer*innen konnten medizinisch betreut werden. Insgesamt wurden 64.956 Hausbesuche durchgeführt, davon waren 10.237 Kindervisiten.


Anzahl der Anrufe pro Monat 2024

Anzahl der betreuten Anrufe pro Monat 2024

Anzahl der Visiten pro Monat 2024

Anzahl der Kindervisiten pro Monat 2024

Im Mai 2024 ist die im Jahr 2021 eröffnete Wochenend- und Feiertagsordination durch einen Beschluss des ständigen Ausschusses geschlossen worden. Bis zu diesem Zeitpunkt haben insgesamt 14.087 Patient*innen die Ordination besucht. Im ersten Quartal 2024 waren es noch 1.132 Patient*innen.


Anzahl der Ordinationspatient*innen im Verlauf

Ein weiterer Tätigkeitbereich des Ärztefunkdienstes ist die Totenbeschau, die an Wochenenden und Feiertagen zwischen 7.00 und 19.00 Uhr durchgeführt wird. 2024 wurden 1.755 solcher Einsätze gefahren.


Totenbeschau 2024

Die Ärzte-Dienstleistungs GmbH umfasst das Besorgen von ärztlichen Dienstleistungen die Organisation von Ordinationen für Ärzt*innen für Allgemeinmedizin und Fachärzt*innen in Wien sowie die Planung und Durchführung von Projekten.


Erstversorgungsambulanz

Aufgrund der Ereignisse in der Covid-Pandemie entwickelten sich nach dem Vorbild der Allgemeinmedizinischen Akutversorgung (kurz AMA) im Wiener AKH die Erstversorgungsambulanzen (kurz EVA). Mittlerweile werden diese in 6 WIGEV-Spitälern sowie im AKH und in der Wintersaison auch im St. Anna Kinderspital zwei Kindernotdienstordinationen (KiND) betrieben.

Die dort tätigen Allgemeinmediziner*innen und die in den Kindernotdienstordinationen praktizierenden Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendmedizin triagieren und führen schnell und effizient Untersuchungen durch, die keine akuten notfallmedizinischen oder fachärztlichen Behandlungen benötigen. Organisiert und unterstützt werden sie durch das Verwaltungspersonal, welches aus Medizinstudierenden besteht, sowie diplomiertem Pflegepersonal. Die Ausstattung der EVAs sowie die gute Zusammenarbeit zwischen diesen Berufsgruppen ermöglicht eine gute allgemeinmedizinische Behandlung, sodass durchschnittlich 80 % der Patient*innen zur Weiterbehandlung in den niedergelassenen Bereich überwiesen werden können, was zu einer erheblichen Entlastung der Kliniken beiträgt.

Mittlerweile sind die Erstversorgungsambulanzen ein integraler Bestandteil des Klinikalltags geworden. Dies lässt sich auch daran erkennen, dass diese EVAs in Spitälern deren Räumlichkeiten nutzen und sogar Umbauarbeiten zur Optimierung des Betriebs erfolgten und anstehen.

Im Jahr 2024 wurden insgesamt 177.420 Patient*innen in den EVAs behandelt.


Kinder-Notdienst Ordination im St. Anna Kinderspital

In den Ambulanzräumen des St. Anna Kinderspitals übernimmt der Ärztefunkdienst mit einer KiND-Ordination in den Monaten November bis April werktags von 15.00 bis 22.00 Uhr und an Wochenenden und Feiertagen von 10.00 bis 22.00 Uhr die Behandlung von Kindern und Jugendlichen, die primär nicht stationär behandelt werden müssen.

Alle akut erkrankten Kinder werden hier von einem*r Fachärzt*in für Kinder- und Jugendheilkunde oder einem*r erfahrenen Allgemeinmediziner*in behandelt. Point-of-Care-Untersuchungsmöglichkeiten sind vorhanden, so dass auch eine Diagnosestellung erfolgen kann. 6.478 junge Patient*innen konnten im Jahr 2024 behandelt werden.

Einsatzzahlen Kliniken 2024


Pop-up Ordinationen

Unter dem Begriff Pop-up-Ordinationen werden Arztpraxen verstanden, die in Regionen ohne besetzte Kassenstellen spontan eröffnet werden können, um dort die allgemeinmedizinische Versorgung gewährleisten zu können. In Wien kämen dafür zwei Bereiche infrage.

Für die Umsetzung dieses Projekts wird ein Vertrag zwischen der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien und den Sozialversicherungen geschlossen sowie ein Lenkungsausschuss aus Vertreter*innen der Kammer, den Sozialversicherungen und der Stadt Wien gegründet. Der Ärztefunkdienst soll sich hierbei – ähnlich zu den Erstversorgungsambulanzen – um die Umsetzung und den Betrieb der Ordinationen kümmern und hat hierfür bereits einen Businessplan erstellt. Die Umsetzung wäre für den Ärztefunkdienst aufgrund der Erfahrung aus vergangenen Projekten jederzeit machbar. Ziel ist es, junge Ärzt*innen dabei zu unterstützen, in weiterer Folge eine Pop-up-Ordination zu übernehmen und damit die Ordination in den Kassenstellenplan zu integrieren.


Die Organisation

Die Ärztefunkdienst gemeinnützige Betriebs GmbH und die Ärzte-Dienstleistungs GmbH haben beide ihren Sitz in 1030 Wien, Modecenterstraße 14.

Seit 1. Dezember 2023 ist Mag. Alexander Lang, MBA Geschäftsführer der beiden Organisationen. In einem umfassenden Wandlungsprozess entwickelt sich der Ärztefunkdienst Wien zu einem Unternehmen, das zukunftsgerichtet arbeitet und Digitalisierung als das große Thema unserer Zeit in den Fokus stellt.

Im Jahr 2024 waren insgesamt 305 Ärzt*innen, davon 21 Fachärzt*innen für Kinder- und Jugendheilkunde, für den Ärztefunkdienst tätig. Die Voraussetzung für die Mitarbeit ist das Ius practicandi für Allgemeinmedizin, ein gültiges Notarztdiplom oder eine zweitägige Notfallschulung bzw. ein Fachärzt*indekret für Kinder- und Jugendheilkunde, sowie die ordentliche Mitgliedschaft bei einer Ärztekammer in Österreich. Die Ärzt*innen arbeiten beim Ärztefunkdienst Wien selbständig und eigenverantwortlich. Im Jahr 2024 wurden 12.775 Dienste an sie vergeben.

Anzahl der getätigten Dienste 2024 – gemeinnützige

Anzahl der getätigten Dienste 2024 Dienstleistungen EVA

Durchschnittlich sind 75 Medizinstudent*innen als administrative Mitarbeiter*innen angestellt sowie 11 diplomierte Gesundheits- und Krankenpfleger*innen, die unterstützend in den Erstversorgungsambulanzen tätig sind. Durch deren Einsatz in der Aufbereitung und Assistenz ist die Arbeit der Ärzt*innen in diesem Umfang überhaupt erst möglich.

Im Büro in der Modecenterstraße arbeiten 15 Mitarbeiter*innen in Voll- oder Teilzeitanstellung und bearbeiten Arbeitsbereiche wie Verwaltung, Logistik und Projektmanagement. Um für zukünftige Entwicklungen im Gesundheitswesen gerüstet zu sein, wurden 2024 neue Stellen wie jene für Projektmanagement geschaffen und besetzt, die interne Ausrichtung des Unternehmens angepasst sowie digitale Kompetenzen gestärkt. Nun werden neben der Dienstplanung der Ärzt*innen und Mitarbeiter*innen, der Betreuung in allen Dienstfragen und der Planung und Bestückung der Dienstaschen auch digitale und kommunikative Themen ins tägliche Geschäft des Ärztefunkdiensts implementiert. Hierzu gehören bspw. die Konzeptionierung und der Ausbau der telemedizinischen Infrastruktur sowie die Ausweitung von digitalen Angeboten in Erstversorgungsambulanzen.

Med4School

Med4School – spielerisch Gesundheit entdecken

Das Schuljahr 2023/24 wurde als Evaluierungsjahr genutzt, um das Projekt für den Regelbetrieb in Wien und den möglichen österreichweiten Roll-Out vorzubereiten.

Das innovative Schulprojekt „Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe“ startete im September 2024 erfolgreich mit 41 Schulen bzw. 201 Klassen. Somit nehmen über 4.500 Schüler*innen am Schulprojekt der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien teil. Pädagog*innen wird eine „Wissensplattform der Gesundheit“ in Form von Materialpaketen zu Themen wie zum Beispiel „Mein Körper“, „Bakterien und Viren“, „Das Gesundheitssystem“, „Mein*e Hausärzt*in“ für den Unterricht bereitgestellt. Ergänzend finden im Sommersemester die Workshops des „Themenateliers Gesundheit“ für Schüler*innen in der 3. bzw. 4. Klasse statt.

Med4School – Die Gesundheitsdrehscheibe – Projektleitfaden

In einem zweistündigen moderierten Workshop referieren Medizinstudent*innen zu einem der Schwerpunktthemen „Hab‘ Acht: Dein Körper – deine Haltung“, „Unsere Lunge – Richtiges Atmen bringt‘s“ oder „Autsch! Was tun, wenn‘s schmerzt!“ Im Rahmen des Workshops wird auch unser Herzstück „Die Med4School Gesundheitsdrehscheibe“ gemeinsam gebastelt und die Anlaufstellen im österreichischen Gesundheitssystem erarbeitet.

Neu ist, dass sich neben den Workshops, Schulen auch für eine „Med4School – Bastelbox“ entscheiden können. Hier erhalten Klassen hochwertige Bastelvorlagen mit Reißzwecken und einem Leitfaden zur Funktionsweise der Med4School-Gesundheitsdrehscheibe. So können Pädagog*innen noch flexibler und selbständig das Thema Gesundheit in den Unterricht integrieren. Die Drehscheibe wird in fünf Sprachkombinationen angeboten – russisch und arabisch kamen zuletzt hinzu. Viele Materialien wurden digitalisiert. So können teilnehmende Schulen Unterlagen, Bastelvorlagen und Arbeitsblätter kostenlos auf der projektbasierten Webseite herunterladen.

2024 fanden auch Gespräche mit möglichen Kooperationspartner*innen, darunter mit den verschiedenen Bundesministerien sowie Vertreter*innen anderer Landesärztekammern statt, um gemeinsam an einem österreichweiten Rollout zu arbeiten.

Startseite von www.med4school.at

Wenn Sie zukünftig Teil unserer Med4School-Mobilteams werden möchten, senden Sie uns bitte Ihre Daten (Name, Vorname, Beruf, Telefonnummer, Emailadresse) per E-Mail an info@med4school.at

Wir freuen uns auf Sie! Weitere Informationen zum Schulprojekt finden Sie auf der projektbegleitenden Website www.med4school.at.

Patient*innenombudsmann

Die Patient*innenombudsstelle der Kammer für Ärztinnen und Ärzte in Wien hat 2024 ca. 150 schriftliche Eingaben von Patient*innen oder deren Angehörigen pro Monat bearbeitet. Zusätzlich wurden 3.378 Telefonate verbucht, wobei die telefonischen Kontakte im Vergleich zu 2023 weiter leicht stiegen.

An die Patient*innenschiedsstelle wurden 20 Fälle übergeben, was in etwa den Vorjahren entspricht; an die Disziplinarorgane der Ärztekammer mussten mehr Sachverhalte weitergeleitet werden als im Vorjahr.

Die meisten Beschwerden betrafen, wie auch schon in den Vorjahren, Kommunikationsprobleme zwischen Ärzt*innen und Patient*innen in Ordinationen und Gruppenpraxen, die im Sinne einer aufklärenden transparenten Aufarbeitung großteils sehr emotionaler Geschehnisse in Ordinationen aufgearbeitet wurden. Thema waren auch oft Stornogebühren für versäumte Termine, wo mehr Patient*innenaufklärung und Awareness für dieses Thema notwendig erscheint, aber auch sichtbar ist, dass durch vermehrte öffentliche Diskussion die Aufmerksamkeit und das Verständnis auch bei den Patient*innen steigt. Knapp 200 Beschwerden betrafen auch Spitäler, die in guter Kooperation mit den Spitalsträgern behandelt werden konnten.

In der politischen Arbeit für Patient*innen wurde vor allem dem Thema Wartezeiten ein großes Augenmerk geschenkt, so wurden die Thematik der Wartezeiten auf HNO OP-Termine an Hand von konkreten Beispielen von Patient*innen auch öffentlich in der ORF Sendung Bürgeranwalt thematisiert und auch bei den Verantwortlichen vor allem im Wiener Gesundheitsverbund Verbesserungsmaßnahmen eingefordert.

Die Kooperation mit der Wiener Pflege-, Patientinnen- und Patientenanwaltschaft (WPPA) und dem Wiener Patientenanwalt Dr. Gerhard Jelinek ist ein Eckpfeiler der Patient*innenombudsstelle und funktioniert hervorragend, und brachte auch konkrete Erfolge. So konnten anlässlich der plötzlichen Schließung des Traumazentrums Brigittenau gemeinsam öffentlich Aktionen umgesetzt werden, sodass durch die Schließung betroffene Patient*innen dennoch rasch traumatologisch versorgt werden konnten. Gemeinsam mit der WPPA ist es auch gelungen eine Reduzierung der Anzahl der Dienste im Ärztefunkdienst rückgängig zu machen, sodass Wartezeiten für die Patient*innen reduziert wurden. Auch das von der WPPA oftmals angesprochene Thema der Wartezeiten auf einen MRT-Termin konnte verbessert werden, indem nach jahrelangem Stillstand 2024 auf gemeinsames Drängen mehr MRT-Geräte für Wien in der Landes- und Bundeszielsteuerungskommission genehmigt wurden.

www.patientenombudsmann-wien.at: Wir sind für Sie da, wenn Sie unsere Hilfe brauchen

Als weiteres Patient*innenanliegen wurde die Ausweitung des Patient*innenschädigungs-fonds auf Privatspitäler und auf den gesamten niedergelassenen Bereich vom Patient*innenombudsmann thematisiert. Aktuell zahlt dieser Fonds als eine Art Härtefonds Entschädigungen, wenn sich eine seltene Komplikation verwirklicht hat, aber ein Verschulden des*r Ärzt*in bzw. des Spitals nicht nachweisbar ist. Dieser Fonds entschädigt derzeit nur bei Behandlungen in öffentlichen bzw. privaten gemeinnützigen Spitälern, indem die Patient*innen pro stationären Tag Aufnahme EUR 0,73 bezahlen. Der Fonds, der von der WPPA hervorragend verwaltet wird, hat inzwischen neben der Einschränkung auf bestimmte Spitäler auch Finanzierungsprobleme, da die EUR 0,73 schon mehrere Jahrzehnte nicht inflationsangepasst wurden und auch die Anzahl der stationären Aufnahmetage rückläufig ist, sich aber die Risiken sich aber für die Patient*innen nicht verändert haben.

Der Patient*innenombudsmann hat dazu auch öffentlich vorgeschlagen, die Finanzierung auf den gesamten Bereich der Medizin auszuweiten und nicht mehr durch die Patient*innen zu finanzieren, die in einem öffentlichen Spital aufgenommen werden, sondern solidarisch im Wege der sog. e-Card-Gebühr, die man um EUR 2 bis 3 einmalig im Jahr erhöhen müsste um die gesamte Medizin abzudecken und Menschen, die derartige schicksalshafte Verläufe haben zu entschädigen.

Abgesehen von Einzelfällen, lassen sich folgende politische Themen herausarbeiten, die häufig Gegenstand von Beschwerden waren.

Bei den Patient*innen herrscht Unverständnis vor allem über folgende Themen:

  • Fehlen von Kassenplanstellen und Wartezeiten auf Termine bei Allgemeinmediziner*innen und Kinderärzt*innen mit Kassenverträgen
  • Wartezeiten, vor allem auf OP-Termine
  • Einschränkende Regelung der e-Card-Steckung nach 90 Tagen, nachdem in der Pandemie hier patient*innenfreundlichere Regelungen gegolten haben.
  • Fehlende Betreuungsmöglichkeiten für Long COVID

Hier wäre es gut, wenn die politischen Entscheidungsträger in der Zukunft diese Patient*innenanliegen mehr beachten würden.

Geleitet wird die Patient*innenombudsstelle von Hofrat Dr. Thomas Holzgruber, Generalsekretär der Ärztekammer für Wien.